Benno K Zehnder

Maler – Zeichner – Gestalter

Spital Schwyz

2002 – 2018

Voranschreitendes Farbkonzept durch die geplanten Renovationen und Neubauten des Spitals

Farbkonzepte in den öffentlichen Gängen und Orte

Farbkonzepte für Tagesklinik, Orthopädie, Notfall, Physiotherapie, Ärztepraxen, Verwaltungstrakt, Neubau, Privatabteilung, Gynäkologie…

Jahre des Wandels

Künstlerische Ausgestaltung des «Raumes der Stille», Wandmalerei im Bereich der Cafeteria, Wandmalerei in der Privatabteilung, Wandmalerei im Bereich Radiologie.

Zu diesem umfassenden Farbkonzept, das über die Jahre des Wandels Gültigkeit und Flexibilität haben muss, gibt es einen längeren Text auf der Website Farbarchitektur.

Mehr Infos:
Gespräch DIE ZEIT und HOCHPARTERRE

Die Farben im Spital Schwyz

Zum Farbkonzept und den Farben

Die Farben haben, mehr als die Formen, die Fähigkeit, unsere Seele, unser Gemüt unvermittelt zu berühren. Sie wirken direkt, wie die Musik. Sie nehmen Besitz von uns, und können uns in eine helle, frohe- oder aber auch eher schwere, trübe Stimmung versetzen.

Unsere Beziehung zu den Farben ist spontan, intuitiv. Wir pflegen Beziehungen zu Farben, die Liebesbeziehungen ähneln. Wir lieben die einen mit Leidenschaft und Ausschliesslichkeit und verabscheuen andere mit ähnlicher Vehemenz.

Die Farben sind das Licht, das von den Gegen­ständen und Objekten reflektiert wird. Ohne Licht keine Farbe. Wo Farben sind, da ist Licht und wo Licht ist herrscht Zuversicht, Lebens­freude und Mut.

Farben verändern sich im wechselnden Licht. Die schwere, trübe Dunkel­heit vor einem Sommer­gewitter lässt die Farben strahlend und kräftig erscheinen, während das strahlende, helle Sonnen­licht die Farben aus der Welt zu waschen scheint.

Diese verschiedenen, magischen Eigenschaften der Farben, wurden im Farbkonzept für das Spital Schwyz, in mehreren Variationen und verschiedenen Applikationen, je nach räumlichen Gegebenheiten, inszeniert und zur Wirkung gebracht. Diese Farb-Inszenierungen bieten uns die Möglichkeit, die Farben und durch sie den Raum und das durch die Zeit sich verändernde Licht, immer wieder neu wahrzunehmen.

Immer wieder entdecken wir Farben, die gar nicht gemalt wurden, aber durch die spezielle Beziehung und Nähe zu anderen Farben in Erscheinung treten.

In Lichtschächten wird das, über die farbigen Wände hereinfallende Tageslicht zu farbigem Licht und tränkt die Umgebung in eine geheimnisvolle, fast magische Farb-Stimmung.

Auf einer Wand in der Cafeteria ist eine einfache Schattenform auf die Wand aufgemalt. Zweimal im Jahr, um die Tages- und Nachtgleiche, begegnen sich das wandernde Licht und der gemalte Schatten auf der Wand. Das wandernde Licht und der gemalte Schatten überdecken sich für einige Augenblicke genau. Licht und Schatten sind eins.

Das Farbkonzept will, dass wir die Farben nicht nur ansehen, sondern uns in ihnen aufhalten. Die Farben sollen uns umgeben. Wir stehen in Farbräumen, in denen wir die Zeit, die Veränderung, die Wiederkehr erleben und verstehen können. Verstehen, weil wir immer von neuem den Farben begegnen und sie sich uns immer neu zeigen, mal kräftig stark, mal leise, scheu, dem Lauf des Lichtes folgend, während eines Tages, eines Monats oder eines Jahres.

Benno K Zehnder – 30.8.2009