Tagesbilder
Ein Tagesbild darf alles sein: schnell, langsam, laut, leise, bunt, grau, leicht, schwer, bedeutsam, schön, schwierig. Es darf schnell entstehen oder einen ganzen Tag in Anspruch nehmen. Oder mittlerweile auch zwei oder mehr. Aber ein Tagesbild ist kein Tagebuchbild und nimmt nur selten Bezug zum Tag, an dem es entsteht, wohl aber zum Sein im Hier und Jetzt.
Ich male sie immer noch. Manchmal regelmässig, manchmal sporadisch. Ihr Entstehen hängt mit den anderen Bildern zusammen, an denen ich in der Regel über längere Zeit arbeite.
Tagesbilder begann ich zu malen, als ich noch Dozent an der Hochschule für Design und Kunst war. Meiner Fabulierlust wollte ich Zeit und Raum geben.
Um dem Druck von Entscheidungen zu entkommen, die das Beginnen oft erschweren-Holz ? Leinwand ? Papier ? – entschloss ich mich, diese Bilder auf ein Papier, das 70×100 Zentimeter misst, innerhalb eines Tages mit Acrylfarbe zu malen. Diese Zeitbeschränkung war anfänglich wichtig- ich wollte ein Bild zu Ende bringen.